In den folgenden Seiten finden Sie konkrete Handlungsempfehlungen und praktische Beispiele aus meiner Arbeit. Es handelt sich dabei nicht um „objektive“ oder gar „wissenschaftliche“ Tatsachen. Ich möchte meine Erfahrungen aus über 30 Jahren Schauspielarbeit vor der Kamera und auf der Bühne sowie aus 14 Jahren Coaching und Training vorstellen. Mir geht es in erster Linie um Inspiration und Anregung, also im Kern um Engagement.
Oft rennen wir einem unausgesprochenen unsichtbaren Anspruch hinterher, wollen etwas darstellen und uns anders zeigen als wir sind. Der Preis ist hoch – wir wirken unentspannt, gekünstelt und aufgesetzt. Selbst wenn wir jemanden perfekt nachahmen würden, wären wir doch vor allem eines: eine Kopie.
Warum erreichen die meisten Menschen ihre Ziele, sei es im Job oder privat, nicht oder nur unvollständig, obwohl sie so viel darüber wissen? Pläne realisieren klingt doch nun wirklich nicht nach Raketentechnik – und doch ist es so schwer. Was sind die Gründe?
Der schlimmste Nörgler kommt nicht von außen, er sitzt in uns drin. Und den können wir uns nicht so leicht vom Leib halten. Ich nenne ihn den inneren Kritiker. Er ist absolut in seinem Urteil, er erkennt keine mildernden Umstände an, er ist grob, unfair, gemein, verletzend und sehr raffiniert – doch wir müssen uns das nicht gefallen lassen.
Selbstwahrnehmung heißt im wahrsten Sinn des Wortes „sich selbst wahr nehmen“. Es ist immer auch die Frage danach, wie ticke ich, was treibt mich an und was macht mich aus. Und sie ist extrem wichtig für die Kommunikation, sowohl im Job als auch privat.
Oft sind wir nicht präsent, sondern bei unseren Ängsten und Befürchtungen, bei unseren Kommentaren über die anderen oder was Andere über uns denken. Ein nicht geringer Teil von uns ist eben nicht anwesend – und genau dieser Teil fehlt in der Ausstrahlung. Haben präsente Menschen diese Gedanken und Kommentare nicht? Doch, natürlich.
Aber sie haben offensichtlich einen Weg gefunden, das Radio im Kopf leiser zu stellen.
Hand aufs Herz: Haben Sie sich als Kind Gedanken gemacht, woher Sie die Motivation nehmen könnten, komplizierte Sachen wie sprechen oder gehen zu lernen, dabei unvermeidliche Tiefschläge einzustecken und es immer wieder zu versuchen? Nicht wirklich, oder?
Sie wollten es einfach mit aller Macht. Und ein Rückschlag machte Ihnen nichts aus, weil Sie ihn nicht negativ bewertet haben.
Die sogenannten Spiegelneuronen spiegeln uns, wie der andere sich (vermutlich) fühlt. Wir wissen es nicht, aber wir spüren es, können es „nachfühlen“. Wir haben Empathie.
Personen mit einem hohen EQ (EQ steht für Emotionale Qualität) sind sich dessen nur bewusster als andere Menschen, d. h. sie setzen sie häufiger ein – und sie erreichen so ihre Ziele besser.
Wir sind nervös, haben Angst, Blödsinn zu erzählen, einen Fehler zu machen, einen Black out zu haben, nicht mehr weiter zu wissen, uns zu blamieren. Also im weitesten Sinne zu versagen. Und schon der Gedanke an eventuelles Versagen ruft ein äußerst unangenehmes Gefühl hervor: Scham.
Dagegen ist ein Kraut gewachsen.
Veränderung ist ein Grundprinzip menschlichen Lebens – warum fällt sie uns nur so schwer? Kleine Kinder würden diese Frage gar nicht verstehen. Veränderung bedeutet für sie immer auch und zuallererst Erweiterung ihres Aktionsradius. Wir Großen haben und „können“ aber doch schon alles, warum sollten wir uns verändern?
Wen wir wissen, wofür es gut ist, fällt es uns leichter.