„Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“ Nicht immer gelten Goethes berühmte Worte im Berufsleben.
Oft wird dort mit harten Bandagen gekämpft. Intrigen, Ränkespiele und Ellenbogeneinsatz gehören dazu.
Da ist ein gesundes Maß an Aggression durchaus angebracht, um sich Gehör zu verschaffen – denn positive Aggression setzt auch Durchsetzungsstärke frei. Sozialverträglichkeit und Konsensfähigkeit bilden selbstverständlich eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche berufliche Karriere.
Doch um Stresssituationen durchzustehen und falsche Entscheidungen zu verhindern, die durch Scheu vor Konflikten und Streben nach Harmonie entstehen, benötigen erfolgreiche Mitarbeiter auch ein gewisses Maß an „Biss“ zum Erfolg.
Denn: Höflichkeit und Zurückhaltung werden im Berufsleben oft als Zeichen von Schwäche gedeutet. In manchen Situationen ist deshalb ein forscheres Auftreten gefragt, um Grenzen abzustecken, sich klar zu positionieren und Ziele zu erreichen.
Wir alle haben aggressive Anteile in uns. Statt diese sinnvoll einzusetzen, verwenden wir aber zu viel Energie darauf, die Aggression zu unterdrücken und plagen uns mit Schuldgefühlen. Dabei kann Aggression eine unglaubliche Kraftquelle sein.
Wenn wir unsere Emotionen anerkennen und sie in positive Energie umwandeln, werden wir authentisch und haben automatisch ein besseres „Standing“. Und um Missverständnissen vorzubeugen: mit unqualifiziertem Rambo-Verhalten hat positive Aggression nichts zu tun.
Durch eine gründliche Analyse ihrer persönlichen Stärken und Schwächen gewinnen die Teilnehmer mehr Klarheit, um offensiv Konflikte anzusprechen und ihre eigene Position zu stärken. Sie lernen anhand praktischer Übungen, wie sich in belastenden Stress-Situationen die Durchsetzungsstärke erhöhen und vorhandenes Aggressionspotenzial nutzen lässt, um mit Biss zum Erfolg zu kommen. Unbewusste Hinderungsgründe werden spielerisch sichtbar, können angenommen und verändert werden. Die Konfliktfähigkeit wird gestärkt. Aber auch der Umgang mit den Aggressionen anderer wird gelernt – denn nur, wer das Spiel durchschaut, kann sich vor herausforderndem Verhalten schützen.
Er startete seine Karriere als Schauspieler und wurde einem großen Publikum in seinen Rollen in „Ritas Welt“ und „Sonntag & Partner“ bekannt. Seit 2003 ist er auch als Trainer, Coach und Redner tätig und gibt Seminare und hält Vorträge zu den Themen Durchsetzungsvermögen, Charisma und Ausstrahlung. Dabei profitieren seine Teilnehmer und Zuhörer vor allem von seiner fundierten Schauspielerfahrung: Lutz Herkenrath analysiert glasklar die verdeckten und oftmals irrationalen Motive hinter unseren „Auftritten“, führt Herausforderungen im Beruf plastisch vor Augen und vermittelt spielerisch und einfühlsam Lösungs-Strategien für Situationen, in denen – à la Peperoni – auch einmal ein „schärferer“ Ton nötig ist. Das Resultat: Zugang zu inneren Ressourcen und neue Stärken bei der konstruktiven Konfliktlösung.
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Führungskräfte und Nachwuchsführungskräfte aller Hierarchieebenen. Alle, die sich Gehör verschaffen, ihre Durchsetzungsstärke fördern und ihre vorhandenen Aggressionen in positive Energien umwandeln wollen und dabei trotzdem fair bleiben möchten.
„Ich habe eine Ruhe und Kraft wie lange nicht mehr und wenn ich mit meinen Gedanken auf Start gehe, lande ich immer wieder bei Ihnen und unserem Seminar. Ich möchte mich ganz herzlich bei Ihnen für die vielen Impulse, Ihre Offenheit und die intensive Zeit bedanken.”
„Sie haben es durch Ihre Fähigkeit und Erfahrung Menschen zu lesen und Ihre immense Ausstrahlung und Offenheit geschafft, mich emotional zutiefst zu bewegen.“
„Obwohl in unserer Firma das Meiste sowieso gut läuft, habe ich festgestellt, wie viel zusätzlichen Nutzen diese „befreite Peperonischärfe“ bringt. Und es macht richtig Spaß, alles läuft jetzt noch ein wenig besser. Ich freue mich sehr Ihnen begegnet zu sein, vielen Dank für dieses tolle Seminar.“
Vielen Menschen fällt das sehr schwer, weil sie es schlicht nie geübt haben. Also: Fangen Sie damit an! Suchen Sie sich erst mal Menschen als Sparringspartner aus, die Ihnen nicht so nahestehen, deren (mögliche) Ablehnung Ihnen nicht so viel bedeutet, Kellner in einem Restaurant zum Beispiel, wenn das Essen nicht genießbar ist, oder Verkäufer, wenn Sie Ware reklamieren müssen. Bleiben Sie freundlich im Ton, aber bestimmt in der Sache. Üben Sie, für Ihre Rechte einzustehen, wenn irgendetwas aus berechtigtem Grund nicht akzeptabel ist.
Gibt es anerkannte Kollegen in Ihrer Abteilung, die Ihnen neutral gegenüberstehen? Wenn es Ihnen gelingt, so einen Menschen für sich einzunehmen, verbessern Sie Ihre Position erheblich. Vielleicht können Sie ihm oder ihr ja einen Gefallen tun oder zur richtigen Zeit ein ehrlich gemeintes Kompliment über seine/ihre Arbeit machen. Selbstverständlich in guten Zeiten – wenn es Ihnen schlecht geht, ist es wenig wirkungsvoll. Und ich rede nicht vom Rumschleimen! Die Schleimer erkennt man mühelos daran, dass sie über eine kleine Sache unverhältnismäßig in Begeisterung ausbrechen.
Der Umschleimte und alle Anwesenden erkennen die Absicht und sind verstimmt. Das wirkt schnell peinlich und der Schuss geht leicht nach hinten los. Aber ich habe noch niemanden kennengelernt, der für ein wohldosiertes Lob unempfänglich gewesen wäre.
Sie haben neue Kollegen oder Mitarbeiter und wollen ihnen am Anfang eine gewisse Schonfrist einräumen, weil »er/sie sich doch erst mal einfinden muss«? Sie sind in diesem Zusammenhang besonders geduldig, wenn jemand in Ihren Kompetenzen wildert, damit »sich der Neuzugang willkommen fühlt« und weil »er/sie sich damit ja noch gar nicht auskennen kann«? Das ist oft ein fataler Fehler, der im weiteren Verlauf viel Aufwand erfordert, um ihn wieder geradezurücken, wenn es überhaupt zu reparieren ist. Diese ersten Tage beim Start an einem neuen Arbeitsplatz dienen doch gerade der Orientierung. Der Neuzugang zeichnet gedanklich eine Karte: Wer ist wichtig, wer nicht? Wer ist harmlos und vor wem muss ich mich in Acht nehmen (wen muss ich achten)? Schon oft hat ein klares Wort am Beginn einer Zusammenarbeit, freundlich im Ton, aber unmissverständlich im Anliegen, eine drohende Machtkollision sofort entschärft und für friedliche Kooperation gesorgt.
Sie fühlen sich nicht genügend gesehen und anerkannt von Ihrem Vorgesetzten? Dann hilft Ihnen vielleicht folgendes Gedankenspiel weiter: Stellen Sie sich vor, Sie schlüpften für einen Tag in die Haut Ihres Chefs und schauten auf sich selbst quasi von außen. Hand aufs Herz: Wären Sie mit Ihrer eigenen Leistung zufrieden? Würden Sie sich selbst befördern? Ganz oft stellen unzufriedene Mitarbeiter sogenannte »Wenn-dann«-Konstruktionen auf: »Wenn mich mein Chef mehr anerkennen würde, dann wäre ich auch bereit, mehr zu leisten.« Ihr Chef muss also nach dieser ungeprüften Überzeugung erst mal in Vorleistung treten, bevor Sie aus Ihrer inneren Schmollecke rauskommen.
Unter uns: Das ist eine reichlich pubertäre Haltung.